*****UPDATE 94: Die westliche Welt ist auf das Virus nicht vorbereitet – abschließender Teil 4***** (16.03.2020)

Ein namhafter und über ein hohes Ausmaß an Erfahrungen verfügender Virologe, der ein US-Forscherteam, das sich mit Studien zum SARS-Virus beschäftigte, leitete, hat kürzlich erklärt, wie unvorbereitet staatliche Behörden in den westlichen Industrieländern auf einen Ausbruch des Coronavirus sind, und sich in einem offenen Brief an Belgiens Premierminister und an die belgischen Bürger gewandt. Teil 1 dieses Berichts ist unter UPDATE 83, Teil 2 unter UPDATE 87 und Teil 3 unter UPDATE 89 in diesem Thread erschienen. Es folgt hier die Fortsetzung.

Die Erlaubniserteilung zur Abhaltung von Batibouw gleicht dem Spielen von Russischem Roulette

Wir hätten alle Sportveranstaltungen und sonstigen Großveranstaltungen, die eine Menge Zuschauer und Besucher anziehen zu einem früheren Zeitpunkt absagen müssen. Es ist einfach nur absurd, das Abhalten einer Baumesse wie Batibouw in der aktuellen Situation erlaubt zu haben, in deren Rahmen sowohl Aussteller als auch Besucher einem permanenten Fluss an Menschen ausgesetzt sind.

Die dort stattfindenden Interaktionen zwischen Menschen erweisen sich als idealste unter allen Bedingungen, um ein Umfeld der Superverbreitung zu erzeugen, ähnlich der Situation auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess im Hafen von Yokohama, wo der effektive Reproduktionswert des neuen Coronavirus bei 14,2 lag!

Es handelt sich hierbei also um eine Ansteckungsgefahr, die höher als im Vergleich mit vielen anderen Infektionskrankheiten – wie beispielsweise Cholera – ist!

Was geschieht, wenn Aussteller sich schon in den ersten Messetagen mit dem Virus infiziert haben sollten? Die Mehrheit dieser infizierten Personen wird das Virus vor dem Ende der Ausstellung unbemerkt an andere Teilnehmer weitergeben. Eine Studie deutet darauf hin, dass die Viruslast am Tag vor dem ersten Auftreten von Krankheitssymptomen so hoch im Körper ist wie in jenen Tagen, die hierauf folgen.

Eine Person, die bislang keine Krankheitssymptome aufwies, ist an jenem Tag vor Ausbruch von Krankheitssymptomen ebenso ansteckend wie eine bereits an COVID-19 erkrankte Person. Doch da sich die betreffende Person hierüber nicht bewusst ist, werden durch diese Person auch keine Isolationsmaßnahmen ergriffen, wie der Fall wäre, wenn sich die Person darüber bewusst wäre, Virus-Träger zu sein.

Diese asymptomatischen, jedoch hoch infektiösen Messeaussteller wären dazu in der Lage, ihrerseits wiederum Tausende von Besuchern mit dem Virus anzustecken. Gegen Ende der Veranstaltung herrschen dann Bedingungen, die eine Infektiosität von Cholera übersteigen…

Warum müssen derartige Risiken eingegangen werden, die aus einer Veranstaltung in der Superverbreitung resultieren? Denn die Ausbreitungsdynamik beschleunigt sich auf diese Weise in unserem gesamten Land dramatisch. Womit wir wieder bei den aus Sicht unseres nationalen Gesundheitssystems bestehenden Risiken angelangt sind. Es ist unverantwortlich.

Was gilt es jetzt zu tun?

All jene Menschen, die aus einer Risikoregion zurückgekehrt sind, müssen sich von selbst den Behörden melden und sich selbst isolieren, was auch für all jene Personen gilt, die mit den hiervon Betroffenen unter einem Dach leben. Dies gilt selbst für den Fall, dass diese Personen nicht mit in dem Risikogebiet zugegen gewesen sind.

Ferner muss es zu systematischen Screenings aller hiervon betroffenen Individuen kommen, deren soziale und medizinische Versorgung zu organisieren ist. Alle Massenveranstaltungen müssen abgesagt werden, um daraufhin in Phase 3 unseres „Pandemieplans“ einzutreten. Dies betrifft dann auch die nächsten Sitzungen des Europäischen Parlaments.

Philippe Lamberts, Europaparlamentsabgeordneter der Grünen, fragte mich, ob Sitzungen in Straßburg oder Brüssel abgehalten werden sollen. Meine Antwort hierauf lautete, dass alle geplanten Sitzungen kompromisslos abgesagt werden sollten, doch der Präsident des Europäischen Parlaments hat sich dazu entschlossen, die anstehenden Sitzungen nach Brüssel zu verlegen, was einem weiteren Risiko entspricht, das unnötigerweise eingegangen wird.

Frau De Block machte den großartigen Vorschlag, die heimische Industrie zu mobilisieren, um eine beschleunigte Produktion der am dringendsten benötigten Ausrüstungsgüter auf die Beine zu stellen, worin N95-Gesichtsmasken und anderes Equipment wie FFP2- oder FFP3-Masken eingeschlossen sind.

An die Gesichtsmasken, Bürger!

In diesem Hinblick möchte ich mich an dieser Stelle klar und deutlich ausdrücken. Vertreter der Regierung sowie Journalisten der audio-visuellen Presse wie auch der Druckpresse ergehen sich in verbalen Wiederholungen, laut denen N95-Gesichtsmasken keine effiziente Wirkung zum Schutz jedes gesunden Durchschnittsbürgers erzielen würden.

Ferner wird öffentlich darauf hingewiesen, dass ein Tragen von Gesichtsmasken nur dann sinnvoll sei, um die Infektiosität unter Menschen, die bereits mit dem neuen Coronavirus infiziert seien, zu senken. Wem machen wir hier eigentlich etwas vor? Diese Behauptungen werden lediglich deshalb in die Welt gesetzt, weil eine Knappheit an Gesichtsmasken in unseren Nationen besteht!

Alle vorrätigen Gesichtsmasken müssen dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben. Wenn diese Gesichtsmasken das medizinische Personal auf effiziente Weise schützen, werden diese Gesichtsmasken auch auf effiziente Weise einfache Bürger schützen, gesetzt den Fall, dass diese Gesichtsmasken irgendwann in ausreichender Anzahl vorhanden sein werden.

Hierin spiegelt sich ein Teil der paternalistischen Einstellung, in deren Zuge öffentliche Repräsentanten es sich erlauben sich ganz offen der Lüge gegenüber der breiten Öffentlichkeit zu bedienen, was dann auch noch zu deren „eigenen Wohle“ sein soll. Doch das exakte Gegenteil ist der Fall.

All jene, die darauf bedacht sind, sich durch einen Kauf von Gesichtsmasken zu schützen, werden verbal niedergemacht. Doch jeder Bürger hat ein Recht darauf, sich selbst in einer Situation zu schützen, in welcher seine Regierung versagt und deren Aufgaben zum Schutz der Allgemeinheit nicht nachgekommen ist.

Bislang sahen sich unsere Regierungsvertreter gerade einmal dazu in der Lage, 19.000 Pakete an Gesichtsmasken aufzutreiben, was nahezu nichts entspricht, wenn man die Anzahl dieser Produkte berücksichtigt, die Belgien als strategische Reserve in diesem Bereich halten sollte (mindestens 400 Millionen Masken bei elf Millionen Einwohnern und einer halben Million Mitgliedern des medizinischen Personals, die diese Masken intensiv nutzen).

Wir müssen unser Land mobilisieren!

Wir müssen erkennen, so wie China dies im Januar tat, dass sich jedes Land, das sich im Zustand einer Pandemie befindet, sich tatsächlich im Zustand eines Krieges befindet! Und dies nicht gegen eine andere Militärmacht, sondern gegen einen bei Weitem mächtigeren Gegners in Form eines neuen und hoch ansteckenden Virus, das auf eine aus immunologischer Sicht naive Bevölkerung trifft.

Der hervorragende Vorschlag der Gesundheitsministerin unseres Landes, der darauf fußt, mehr Gesichtsmasken in Belgien zu produzieren, traf weder beim heimischen Textil- noch Kleidungsverband auf Enthusiasmus, obwohl eine Produktion von Gesichtsmasken zugunsten der breiten Öffentlichkeit mit dem Vorteil einherginge, auf einfach und ökologisch ergiebige Weise recycelt zu werden.

In einem Kriegszustand ist es notwendig, die industriellen Ressourcen eines Landes in den Dienst der Herstellung von essentiellen Ausrüstungsgütern zu stellen. Hierzu gehören unter anderem auch FFP2-Masken. Unsere chinesischen Freunde haben ganze Hospitäler in Rekordzeit aus dem Boden gestampft. Wer sagt also, dass wir uns nicht dazu in der Lage sehen würden, die notwendigen Produktionslinien an den Start zu bekommen?

Belgien ist psychologisch nicht auf den Ausblick einer einsetzenden Pandemie im Land vorbereitet, und während es der Rolle der Regierung obliegt, die Öffentlichkeit auf diese unangenehme Realität mental vorzubereiten, leiden Mitglieder der Regierung unter derselben Schwierigkeit, wodurch sich eine Umsetzung von deren Aufgaben erschwert.

Was lässt sich in der Zukunft erwarten?

Wir alle hoffen darauf, dass ein verfrüht einsetzender Frühling samt massiven Anstrengungen unter allen Belgiern zu einer deutlichen Senkung der Ansteckungsgefahr und Transmission des neuen Coronavirus führen wird, damit ein zu großer Schaden an unserem Krankenhaus- und Gesundheitssystem vermieden werden kann.

Falls die Ansteckungsgeschwindigkeit dieses neuen Coronavirus in ausreichendem Maße abnehmen sollte, weil das Wetter draußen besser wird, muss der diesjährige Sommer dazu genutzt werden, um sich auf eine mögliche Rückkehr des neuen Coronavirus ab Oktober mit allen erdenklichen Mitteln vorzubereiten.

Im Angesicht einer sechsmonatigen Transmissionszeit und einem derart infektiösen Virus wird einzig und allein das beständige Tragen von Gesichtsmasken des Typs FFP2 durch alle Bürger den notwendigen Schutz vor einer starken Infektionsausbreitung verhindern. Textilmasken und recyclebare Masken für Erwachsene und Kinder sind essentiell – und gleichzeitig eine Chance zur Entwicklung einer Industrie und eines Modephänomens, die hiermit Hand in Hand gehen werden.

Es ist nicht leicht, Gesundheitsminister in Zeiten einer Pandemie zu sein

Ich kann mir nur schwer den Stress unter Menschen in Positionen vorstellen, die in der aktuellen Situation politische Verantwortung tragen. Ich danke diesen Menschen für ihre Bemühungen. Im Angesicht der kursierenden Informationen in der Öffentlichkeit, den Medien samt den widersprüchlichen Informationen, die momentan kursieren, ist es schwer zu trennen, was real und was nicht real ist. Die Aufgabe dieser Menschen ist enorm.

Die fragwürdigen Kennzahlen der WHO

Diese Kennzahlen sind nicht nur anhand der Desinformationen, die seitens der WHO an die Öffentlichkeit dringen fragwürdig, sondern vielmehr erweckt es ferner auch den Eindruck, als ob chinesische Kennzahlen die Realität über den Zustand der Epidemie in diesem Land abbildeten.

Der Anstieg in der Anzahl von Infektionsfällen in China orientierte sich anhand einer quadratischen Gleichung, der anstelle einer exponentiellen Funktion ein praktisch perfekter Korrelationskoeffizient zugrunde liegt (r = 0.9995). Es kann sich hierbei nur um künstlich erzeugte Zahlen handeln.

Resultat ist, dass sich die WHO-Führung fälschlicherweise auf einen künstlich erzeugten Verdopplungszeitraum von 6,7 Tagen bezieht, bei einem gleichzeitig künstlich niedrigen Reproduktionswert von 2,5! Diese Minimalisierung des Pandemiepotenzials, das von dem neuen Coronavirus ausgeht, ist skandalös, weil es den Gesundheitsbehörden rund um den Globus nicht die wahre damit verbundene Gefahr vor Augen führt.

Gleichzeitig hält die Beschreibung des Transmissionsmodus des neuen Coronavirus durch die WHO keineswegs der Realität stand. Denn das Coronavirus überträgt sich laut Studien mittels Aeorsolen, eine Bedingung, in der das Virus mittels Mikrotröpfchen in der Luft stehenbleibt. Resultat ist, dass die empfohlenen Isolierungsmaßnahmen nicht ausreichend sind.

Kurzerhand das folgende Fazit

Eine gute Reaktionsweise ist möglich, also lassen Sie uns alle daran arbeiten, das zu tun, was all jene Länder, die sich als erfolgreich im Kampf gegen dieses Virus erweisen, getan haben!

Frau Premierministerin, es ist Ihre Aufgabe Ihre privilegierte Position zu nutzen, um unser Land von Phase 2 in Phase 3 zu leiten, um in diesem Zuge alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz unseres Landes sichern.

Marc Wathelet - Der Autor hat einen Doktortitel in Molekularbiologie, hat während seiner gesamten Karriere die Wechselwirkungen zwischen Viren und der angeborenen Immunantwort untersucht, hat eine kleine Gruppe von Forschern in den USA geleitet, die sich mit menschlichen Coronaviren im Allgemeinen und mit dem für den SARS-Ausbruch 2003 verantwortlichen Virus im Besonderen beschäftigte, sowohl als Fakultätsmitglied des University of Cincinnati College of Medicine als auch als Wissenschaftler an dem einzigen Institut, das sich ausschließlich mit Atemwegserkrankungen befasst, in Albuquerque.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / Dr. Paul Craig Roberts / Institute of Political Ecomony

*****UPDATE 93: Wut, Zorn und Verzweiflung: Italienischer Bürger weiß nicht, was er mit seiner häuslich verstorbenen Schwester machen soll***** (13.03.2020)

Ein verzweifelter Bürger Italiens, dessen Schwester in der eigenen Wohnung an COVID-19 vor einer Einlieferung in ein lokales Krankenhaus verstorben ist, macht deutlich, mit was wir es in Europa und den Vereinigten Staaten zu tun bekommen.

Es ist der ehemalige FDA-Chef Dr. Scott Gottlieb, der die Trump-Regierung in diesen Tagen unermüdlich auf Nachrichtensendern dazu antreibt, den realen Begebenheiten ins Auge zu blicken. Denn aus Sicht Amerikas, so Gottlieb, sei es unter aller Voraussicht zu spät, um sich einer ähnlichen Entwicklung wie in Südkorea zu entziehen.

So ist das eben, wenn die Bürgerschaft eine Regierung toleriert, die Börsen, Aktienmärkte und Banken über das allgemeine Gesundheitswohl eines Landes stellt, und deren Präsident noch immer darüber spricht, dass SARS-CoV-2 mit einer harmlosen Grippe oder Influenza zu vergleichen sei. Mehr Realitätsverleugnung geht schon nicht mehr.

Unterdessen sieht sich das gesamte Land Italien unter Ausgangssperre, während Geschäfte, Restaurants und alles, dem nicht das Etikett Supermarkt oder Apotheke anhaftet, zugemacht wird.

Zurück zu der emotional sehr bewegenden Videobotschaft des Bürgers aus Italien. Wir haben ähnliche Videos im Verlauf dieser Virus-Krise bereits aus dem Reich der Mitte gesehen. Als dessen Schwester nach einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 in den eigenen vier Wänden verstorben sei, schien Luca Francese der Ansicht gewesen zu sein, dass die Dinge nicht mehr schlimmer kommen könnten.

Wie er in seiner Videobotschaft selbst ausführt – im Hintergrund seine im Bett verstorbene Schwester – sei er eineinhalb Tage nicht dazu in der Lage gewesen, eine Begräbnisfirma zu finden, die seine Schwester beerdigen würde.

Meine Schwester liegt hier in diesem Bett, tot, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann ihr nicht einmal die Ehre zuteilwerden lassen, die sie nach ihrem Ableben verdient hat, weil die staatlichen Institutionen unseres Landes mich im Stich gelassen haben. Ich habe jeden kontaktiert, den ich kenne, doch niemand sah sich dazu in der Lage, mir eine Antwort zu geben, was ich jetzt tun soll.“

Nachdem die Videobotschaft, die Luca Francese ursprünglich auf Facebook veröffentlicht hatte, dann auch auf YouTube hochgeladen wurde, versuchten er und Tausende andere Italiener die hiermit verbundene Botschaft in der italienischen Öffentlichkeit hörbar werden zu lassen.

Die einschlägige Ansicht lautet, dass sich die lokalen Offiziellen keinen Deut um die Lage der Menschen scherten. Die Suche nach einem Begräbnisunternehmen habe Luca Francese zu der Einsicht gebracht, dass niemand in diesem Land auch nur einen Scheiß darauf gebe, was sich in vielen Gemeinden Italiens gerade abspielt.

„Ma nessuno ne fregata" – But nobody gave a fuck.

Der arabische Sender AlJazeera ging der Angelegenheit inzwischen nach, darüber berichtend, dass die 47-jährige Teresa Francese an der Vorerkrankung einer Epilepsie litt, doch bis zur letzten Woche gesund war und keine Krankheitssymptome aufgewiesen habe. Am vergangenen Samstag sei Teresa Francese dann in der Nacht in ihrer Wohnung in Neapel an COVID-19 verstorben. Im Anschluss an ihr Ableben sei Teresa Francese laut ihres Bruders Luca auf das Coronavirus getestet worden – mit positivem Ergebnis.

Im Rahmen einer gestern Abend abgehaltenen Pressekonferenz warnte Italiens Premier Conte seine Landsleute davor, dass die durch seine Regierung ergriffenen – und durch viele Italiener als drakonisch empfundenen – Maßnahmen unabdingbar seien, um die Ausbreitung des neuen Coronavirus im Land einzudämmen und nicht Gefahr zu laufen, dass das italienische Gesundheitssystem unter der aktuellen Lage zusammenbrechen wird.

*****UPDATE 92: Philippinen: Staatspräsident Duterte ordnet Gemeindequarantäne für Hauptstadtgroßraum Manila an***** (13.03.2020)

Der philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte hat den Großraum der Hauptstadt Manila Donnerstagnacht aufgrund einer präventiven Maßnahme zur Verhinderung einer rasanten Ausbreitung von SARS-CoV-2 und der hierdurch verursachten Krankheit COVID-19 unter Gemeindequarantäne gestellt, wie das Bildungsministerium bekanntgegeben hat.

Schulen und Bildungseinrichtungen außerhalb der Hauptstadtregion, die bislang noch keine Suspension der Lehrzeit angeordnet haben, könnten sich unter Bezugnahme auf die durch das Bildungsministerium erlassene Direktive aufgrund von Präventionsmaßnahmen gegen COVID-19 dieser Entscheidung jederzeit anschließen.

Staatspräsident Duterte verordnete eine präventive Schließung aller Schulen im Großraum Manila, die bis zum 12. April anhalten soll. Gleichzeitig wurde im Angesicht der Existenz von SARS-CoV-2 im Land die Gesundheitsalarmstufe auf die Unterstufe 2 von Code Red angehoben, was bedeutet, dass sich die Transmission von SARS-CoV-2 nun unter Gemeinden in der Region ausbreitet.

Unabhängig von der durch Staatspräsident Rodrigo Duterte getroffenen Entscheidung, die Hauptstadt Manila unter Gemeindequarantäne zu stellen, teilte Senatspräsident Vicente Sotto mit, dass die politischen Aktivitäten des Senats auf normale Weise fortgeführt würden. Die parlamentarischen Mitarbeiter brauchten sich allerdings nicht mehr an starre Zeitabläufe zu halten, um präventiven Vorsichtsmaßnahmen Vorrang vor allem anderen einzuräumen.

Ziel sei es, dass die Senatskammer virenfrei bleibe, wie Sotto unter Bezugnahme auf die Manila Times abschließend ausführte.

@ rssmnn: Danke für die Information!

*****UPDATE 91: Fußball-Europameisterschaft wird wohl auf nächstes Jahr verschoben***** (12.03.2020)

Zu einer entsprechenden Ankündigung durch die UEFA dürfte es in den nächsten Stunden kommen…

Auch die Spiele der spanischen Liga (LA Liga) werden abgesagt, nachdem ein Spieler von Real Madrid positiv auf das neue Coronavirus getestet wurde. Gestern wurde bereits gemeldet, dass ein Spieler von Juventus Turin mit dem neuen Coronavirus infiziert sei, was in den USA übrigens auch auf den Schauspieler Tom Hanks und dessen Ehefrau zutrifft.

*****UPDATE 90: Indien – Infektionszahlen am Klettern. Noch kein echter Exportbann auf Medikamente ***** (12.03.2020)

Indien scheint das nächste Land mit überhoher Einwohnerzahl zu sein, in dem die lokale Epidemie langsam aber sicher außer Kontrolle zu geraten droht. Bislang auf 73 bestätigte Infektionsfälle bei einem Todesfall blickend, droht sich das neue Coronavirus mit rapider Geschwindigkeit nun auch auf dem Subkontinent auszubreiten. 

Wir behalten bitte stets im Hinterkopf, dass sich das Virus auf Basis einer exponentiellen Funktion – und eben nicht einer linearen Funktion – ausbreitet. Legen wir eine Verdopplung der Infektionsfälle alle 2,5 Tage zugrunde, so wird Indien in 25 Tagen auf rund 75.000 Infektionen im eigenen Land blicken. Und hierfür werden Medikamente benötigt.

Indien hat inzwischen einige Ergänzungen in Bezug auf seine Exportstrategie vorgenommen, die bestimmte, aktiv-pharmazeutische Inhaltsstoffe (APIs) betreffen. In einer Mitteilung vom 3. März, stellte Indiens Generaldirektorat für den Auslandshandel eine Liste in Bezug auf nun zum Export verbotene APIs zusammen.

Hierzu gehören unter anderem Paracetamol, Erythromycin-Salze, Progesteron sowie die Vitamine B1, 6 und 12. Unter Bezugnahme auf Quellen in dem oben verlinkten Bericht halte die indische Regierung seit einigen Tagen schon tagelange Konferenzen zu diesem Thema ab.

Trotz der umgehenden Furcht, dass die COVID-19-Pandemie aus Sicht von Indiens Pharma-Industrie zu Problemen führen könnte, teilten regierungsnahe Experten mit, dass es sich für den Moment eher um Vorsichtsmaßnahmen handele.

P.D. Vaghela, Minister des Department of Pharmaceuticals, erinnerte jedermann daran, dass es sich nicht um einen Exportbann handele. „Es gibt keinen Bann. Es handelt sich lediglich um eine temporärere Beschränkung im Hinblick auf einige, wenige APIs. Es darf exportiert werden, nachdem eine Sondergenehmigung des Generaldirektorats für den Auslandshandel eingeholt worden ist“, wie P.D. Vaghela gegenüber BioWorld ausführte.

Hier geht es zum Bericht von BioWorld

*****UPDATE 89: Die westliche Welt ist auf das Virus nicht vorbereitet – Teil 3***** (12.03.2020)

Ein namhafter und über ein hohes Ausmaß an Erfahrungen verfügender Virologe, der ein US-Forscherteam, das sich mit Studien zum SARS-Virus beschäftigte, leitete, hat kürzlich erklärt, wie unvorbereitet staatliche Behörden in den westlichen Industrieländern auf einen Ausbruch des Coronavirus sind, und sich in einem offenen Brief an Belgiens Premierminister und an die belgischen Bürger gewandt. Teil 1 dieses Berichts ist unter UPDATE 83 und Teil 2 unter Update 87 in diesem Thread erschienen. Es folgt hier die Fortsetzung.

Präsenz infizierter Personen außerhalb Chinas

In einer Pandemie verläuft die Entwicklung der Infektionszahlen - wie gestern in Update 87 gezeigt - exponentiell, und somit höchst explosiv. Blicken wir hierzu nur auf die Situation in Ländern außerhalb Chinas, in denen das Virus bislang am heftigsten ausgebrochen ist, namentlich Südkorea, Italien und Iran.

In diesen Ländern gibt es eine ausreichende Anzahl an Fällen, um hieraus Daten abzuleiten, die statistisch wichtig sind, und in die wir das meiste Vertrauen hinsichtlich der Validität und Stichhaltigkeit setzen können. In Südkorea hat sich die Anzahl der Fälle alle 3,2 Tage verdoppelt, in Italien fand eine solche Verdoppelung alle 3,3 Tage statt, im Iran alle 1,5 Tage.

Ich werde mich nicht auf Daten aus dem Iran stützen, denn es scheint sich hierbei um Zahlen zu handeln, die nicht valide sind. Ich möchte im Angesicht von Gesundheitsmaßnahmen, die sich bis vor drei Tagen in Italien in Kraft gesetzt sahen, Bezug auf die Verdopplungsraten im Land nehmen.

Somit sind es 3,3 Tage, die jenem Verdopplungszeitraum in unserem Land am Nächsten kommen (diese Kennziffer ist seit mehr als drei Wochen zwischen 3,1 und 3,5 Tagen am Fluktuieren).

Warum ergreifen unsere italienischen Freunde derart drakonische Maßnahmen?

Italien blickte am 5. März auf 3.858 bestätigte Infektionsfälle. Welche Prognosen lassen sich auf Basis dieser Daten anstellen? Wir können davon ausgehen, dass sich diese Anzahl von Infektionsfällen nach zehn Verdopplungen um den Faktor 1.000 erhöhen wird!

Zehn Verdopplungen finden innerhalb von 33 Tagen statt, und da die Transmissionsdynamik in Italien nicht drastisch am Abnehmen ist, können wir davon ausgehen, dass die Anzahl der Infektionsfälle in 33 Tagen eintausend Mal höher liegen wird, somit bei ungefähr vier Millionen Infektionen!

Es handelt sich um eine Anzahl von Infektionen, die das jetzt schon am Limit befindliche Gesundheitssystem in Italien zum Einsturz bringen wird. Und hierin findet sich auch eben jener Grund, warum die italienische Regierung jetzt noch drakonischere Maßnahmen ergreift.

Jene Maßnahmen, die bis vor wenigen Tagen in Italien ergriffen wurden, wirkten sich nicht auf den Verdopplungszeitraum des Virus aus. Die zuvor in Italien ergriffenen Maßnahmen sind identisch mit jenen Maßnahmen, die durch das belgische Gesundheitsministerium in Aussicht gestellt werden.

Resultat ist, dass nur eine geringe bis gar keine Chance zu einer Eindämmung des Virus in unserem Land besteht. Viel eher wird von öffentlicher Seite auch noch die kollektive Hysterie kritisiert, wie auch eine Ausbreitung der Angst, die gefährlich sei als das Virus selbst.

Ferner werden uns von Regierungsseite grundfalsche Vergleiche zu einer normalen Grippe und anderen infektiösen Krankheiten angestellt. Eine solch geistige Einstellung ignoriert die Realität der zerstörerischen Wirkung dieses pandemischen Virus in Gänze.

Welche Vorhersagen lassen sich aus Sicht Belgiens treffen?

Der Epidemiologe macht für seine Berechnungen 50 Infektionsfälle zur Grundlage, die in Belgien vor einigen Tagen bestätigt vorlagen. Innerhalb von 33 Tagen werden diese 50 Infektionsfälle auf 50.000 explodieren. Und eine Woche später stehen wir dann bei 200.000 Infektionen, falls wir nicht sofort drakonische Maßnahmen in unserem Land einleiten.

Ich sendete am 12. Februar ein Dokument an SPF Public Health, in dem ich ausgeführt habe, welche Gefahren und Risiken von dem Coronavirus aus Sicht der Aufrechterhaltung der Funktionalität des belgischen Gesundheitssystems ausgehen. Meine Kalkulationen basieren darauf, dass 110.000 Infektionen, denen Krankheitssymptome zugrunde liegen, somit bei einem Prozent unserer Bevölkerung, unser Gesundheitssystem in Gefahr bringen würden.

Auf dieses übersendete Dokument wurde bis heute nicht geantwortet. Aus diesem Grund habe ich diesen offenen Brief verfasst, der unsere Gesundheitsministerin und all die Experten, die sie beraten, 16 Tage später erreicht hat, um von der Existenz dieses Risikos Kenntnis und Notiz zu nehmen!

Unsere Regierung und deren auserkorene Experten reden jene von dem Coronavirus ausgehenden Gefahren für unser Gesundheitssystem herunter, indem auf dieser Ebene Kalkulationen angestellt wurden, dass es in neun Wochen, also in 63 Tagen, zu geschätzten Infektionszahlen in Belgien in Höhe von gerade einmal 13.000 Fällen gekommen sein wird.

Von diesen 13.000 Infektionsfällen würden 2.500 eine Krankenhauseinlieferung erfordern. Hierbei handelt es sich um eine Anzahl, die sich durch das belgische Krankenhaussystem schultern ließe.

Die Leugnung der Realität wird uns nicht weiterhelfen

Es erweckt aus jetziger Sicht den Eindruck, als ob das Hauptbedenken, welches Belgiens Gesundheitsministerium seit Beginn dieser Krise umtreibt, darauf zu fußen scheint, den Grad der mit dem Coronavirus einhergehenden Gefahr in der Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit herunterzureden.

Jemand kann sich nur darüber wundern, auf welcher Berechnungsbasis Regierungsexperten in 63 Tagen bei einer geschätzten Anzahl von 13.000 Infektionsfällen ankommen? Während zur selben Zeit öffentlich zugängliche Wissenschafts- und Forschungsdaten indizieren, dass, falls wir keine drakonischen Gesundheitsmaßnahmen ergreifen, wir in 40 Tagen in Belgien auf 200.000 bestätigte Infektionsfälle blicken werden.

Bislang lassen sich die durch unsere Regierung ergriffenen Maßnahmen auf als bei Weitem zu gering, und vor allem zu spät herunterbrechen. Diese Beobachtung wird begleitet durch eine paternalistische und verwirrte Kommunikation.

Timeo hominem unius libri. Ich fürchte den Mann eines einzigen Buches, wie uns der Heilige Thomas von Aquin einst lehrte. In moderneren Zeiten warnte uns George Orwell vor der Gefahr des Gruppendenkens. Die Regierung kann und darf nicht damit fortfahren, die Ansicht von unabhängigen Experten in Gänze von sich zu weisen.

Das Gesundheitsministerium versagt dabei, seinen angestammten Aufgaben nachzukommen, in diesem Zuge desaströse Entscheidungen treffend, wodurch die einfachsten Gesundheitsregeln zum Schutz der Öffentlichkeit ignoriert und über den Haufen geworfen werden.

Was hätte getan werden müssen?

Schon am 6. Februar wurde Wissenschaftlern bewusst, dass das neue Coronavirus sehr gefährlich ist, weil dessen pandemisches Potential sehr hoch ist. Da wir uns in einem Rennen gegen die Zeit befinden, muss die erste Reaktion zum Gesundheitsschutz der Öffentlichkeit sehr schnell vonstattengehen, mit der Einrichtung eines Gesundheitsgürtels beginnend.

Praktisch heißt das, dass jedwede Form von Austausch mit einer infizierten (Cluster-)Region untersagt werden muss. Hierzu gehört beispielsweise auch die Einstellung des Flugverkehrs. Wir müssen uns wie Erwachsene verhalten und erkennen, dass solche Maßnahmen nicht mit Xenophobie gegenüber unseren chinesischen oder unseren italienischen Freunden einhergeht, da diese Maßnahmen nur temporären Charakter aufweisen, zeitlich begrenzt sind und nur solange aufrechterhalten werden, bis lokale Epidemien unter Kontrolle sind.

Bewegungsfreiheit des Einzelnen lässt sich nicht auf Kosten des Überlebens von anderen aufrechterhalten, und es ist aus diesem Grund legitim, diese Bewegungsfreiheit im Fall einer Gesundheitskrise temporär aufzuheben.

Wir hätten Vorteile aus dem Glück ziehen sollen, dass das Virus in Europa südlich der Alpen – anstatt im Norden der Alpen – seine stärkste Ausbreitung fand, um spezifizierte Screening-Tests für das neue Coronavirus in allen medizinischen Laboren im Land einzuführen. In einem zweiten Schritt hätten wir diese Verfahren an allen in diesem Zeitraum bestätigten Influenzafällen testen sollen.

Ausreden, Ausreden, Ausreden!

Die diesjährige Karnevals-Saison hätte in Frankreich und Italien abgesagt werden müssen, wir hätten die Temperatur von Einzelpersonen, die aus Regionen zurückgekehrt sind, in denen das Virus bereits zirkulierte, messen müssen. Gleichzeitig hätten den betreffenden Personen klare Instruktionen vermittelt werden müssen, auf welche Weise es sich selbst zu quarantänisieren gilt.

Sich zeitlich wiederholende Screening-Tests während der Quarantänezeit, begleitet durch adäquate Sozial- und Medizinaufsicht über die Zeit der Quarantäne wären essentiell gewesen. Doch was uns seitens der verantwortlichen Stellen im Gegensatz hierzu erklärt wurde, war, dass eine Temperaturabnahme unter heimkehrenden Reisenden zu einer Bildung von langen Schlangen an den Flughäfen geführt hätte.

Was ist wichtiger? Eine geringe zeitliche Verzögerung oder es dem Wolf zu erlauben, den Hühnerstall zu betreten? Gleichzeitig wurde bekannt gemacht, dass eine Identifikation von Virus-Trägern aus Italien einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen ähnele.

Und hierbei handelt es sich um das exakte Gegenteil dessen, was die ameisenhaften Aufgaben eines öffentlichen Gesundheitssystems überhaupt erst ausmachen. Nämlich erste Infektionsfälle so schnell wie möglich zu identifizieren, sich danach sofort auf Kontaktsuche zu begeben und somit wertvolle Wochen Zeit zu gewinnen, die am Ende den Unterschied aus Sicht unseres Gesundheitssystems ausmachen können.

Es handelt sich nicht um eine Übung. Und es handelt sich nicht um eine Zeit, in der es gilt den Kopf in den Sand zu stecken. Und es handelt sich nicht um eine Zeit, um sich irgendwelcher Ausreden zu bedienen. Und es handelt sich nicht um eine Zeit, in der wir alle nach draußen gehen sollten“, wie WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte.

Worauf warten wir eigentlich noch?

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / Dr. Paul Craig Roberts / Institute of Political Ecomony– Dieser Beitrag wird am morgigen Freitag fortgesetzt.

*****UPDATE 88: Italiens Gesundheitssystem kommt partiell an seine Obergrenzen***** (11.03.2020)

Wie schnell ein Gesundheitssystem an seine Kapazitätsgrenzen zu gelangen droht, erklärt uns Dr. Eric Feigl-Ding von der Harvard University in einem seiner neuesten Tweets mit Blick auf die Lombardei. Da die deutsche Bundesregierung im Angesicht der rapiden Ausbreitung des neuen Coronavirus noch immer nicht mittels adäquater Gesundheitsmaßnahmen im Land auf diese sich entfaltende Krise reagiert hat, und momentan auch nichts darauf hindeutet, als ob dies in Kürze geschehen würde, muss in Deutschland mit einer ähnlichen Entwicklung wie in Italien gerechnet werden.

*****UPDATE 87: Die westliche Welt ist auf das Virus nicht vorbereitet – Teil 2***** (11.03.2020)

Ein namhafter und über ein hohes Ausmaß an Erfahrungen verfügender Virologe, der ein US-Forscherteam, das sich mit Studien zum SARS-Virus beschäftigte, leitete, hat kürzlich erklärt, wie unvorbereitet staatliche Behörden in den westlichen Industrieländern auf einen Ausbruch des Coronavirus sind, und sich in einem offenen Brief an Belgiens Premierminister und an die belgischen Bürger gewandt. Teil 1 dieses Berichts ist unter UPDATE 83 in diesem Thread nachzulesen. Es folgt hier die Fortsetzung.

Das Zinseszinssystem und eine Stange Dynamit

Im Fall von einer Stange Dynamit und dem Zinseszinssystem handelt es sich um zwei von diesen exponentiellen Phänomenen, die uns geläufig sind. Was passiert, wenn Dynamit explodiert?

Ein TNT-Molekül reagiert und erzeugt 1.000 andere Moleküle, die nur Sekundenbruchteile später ihrerseits reagieren. Diese im Zuge der ersten Reaktion erzeugten 1.000 Moleküle erzeugen ihrerseits wiederum 1.000 weitere Moleküle, die nur Sekundenbruchteile später reagieren.

Und diese eine Million Moleküle, die hierauf ihrerseits reagieren, produzieren in diesem Zuge eine Milliarde, in einer weiteren Reaktion dann eine Billion Moleküle, usw. Im Ablauf von nur jeweils einigen Sekundenbruchteilen wird TNT in Gänze reagiert haben. Das Resultat? BOOM, die Dynamitstange ist explodiert.

Eine weitere gute Erklärung für die Wirkung von Exponentialfunktionen und deren enormer Reaktionsgeschwindigkeit leitet sich anhand des Zinseszinssystems ab. Nehmen wir an, Sie kaufen eine mittels Kreditaufnahme finanzierte Immobilie. Der jährlich auf die laufende Hypothek zu entrichtende Zinssatz beläuft sich auf 2,5 %.

Sie nehmen vielleicht an, dass ein jährlich zu entrichtender Zins in Höhe von 2,5 % überschaubar und nicht viel ist. Doch wenn Sie einmal eine Kalkulation aufmachen, so werden Sie im Fall einer über einen Zeitraum von 30 Jahren laufenden Hypothek im Vergleich mit dem Kaufpreis der Immobilie noch einmal ebenso viel an Zinsen an den Kreditgeber entrichten.

Und hieraus leitet sich die Kraft von Exponentialfunktionen ab. Exponentialfunktionen schießen mit enormer Geschwindigkeit nach oben. Legen wir einen Zinssatz von fünf Prozent zugrunde, so wird am Ende der Laufzeit der dreifache Zinsbetrag des Immobilienkaufpreises fällig!

Der gefährliche und amoralische Charakter unseres Finanzsystems soll heute hier nicht diskutiert werden. Doch aus diesem Charakter unseres Finanzsystems resultiert ein wichtiger Faktor in Bezug auf die systemischen Unsicherheiten unserer modernen Gesellschaft, die nur im Angesicht einer sich entwickelnden Krise offengelegt werden können.

Eine Virus-Pandemie befindet sich irgendwo auf halbem Weg zwischen dem Zinseszinssystem und einer Stange Dynamit. Alle drei Phänomene weisen einen explosiven Charakter auf, doch deren zugrundeliegende Zeiträume (Woche, Jahr und Millisekunde) weichen voneinander ab. Blicken wir nur einmal auf die aktuelle Virus-Ausbreitungsgeschwindigkeit in Italien (laut den gestern veröffentlichten Zahlen).

Welche Schlüsse lassen sich aus den beiden Schlüsselkennzahlen in der Epidemiologie ziehen?

Aus der Perspektive eines öffentlichen Gesundheitssystems leitet sich die wichtigste Schlüsselkennzahl aus der Verdopplungsrate ab. Es handelt sich hierbei also um jenen Wert, der auf die Zeitperiode schließen lässt, in der sich der Anteil all jener Menschen, welche Symptome einer Krankheit aufweisen, verdoppelt.

Anhand eben jener Schlüsselkennzahl lässt sich der weitere Ausbreitungsverlauf antizipieren. Es handelt sich hierbei um die wichtigste aller Prognosen, da sich die zukünftige Anzahl der durch Krankenhäuser und Hospitäler aufzunehmenden Patienten ableiten lässt.

Im Falle eines aufgenommenen Darlehens, dem ein vertraglich vereinbarter Jahreszins von 2,5 % zugrunde liegt, beläuft sich die Verdoppelungsrate auf einen Zeitraum von 30 Jahren. Im Fall einer Dynamitstange beläuft sich die Verdopplungszeit hingegen nur auf Sekundenbruchteile.

Im Fall von Infektionen, welche die Krankheit COVID-19 auslösen, schlussfolgern zahlreiche Expertengruppen im epidemiologischen Bereich, dass sich die Verdopplungszeit im Angesicht von ausbleibenden Gesundheitsmaßnahmen auf gerade einmal 2,4 Tage beläuft. Es handelt sich um einen extrem kurzen Zeitraum, was den massiven Anstieg in der Anzahl der bestätigten Infektionsfälle nachvollziehbar werden lässt.

Manche Beobachter mögen der Ansicht sein, dass diese Entwicklung der Infektionsfallzahlen nicht sonderlich schnell abzulaufen scheint. Um diese Beobachter bezüglich ihrer Fehleinschätzungen aufzuklären, werden wir uns im Anschluss einer simplen Arithmetik bedienen.

In einer zeitlichen Periode von 2,4 Tagen verdoppelt sich jeweils die Anzahl all jener Personen, die sich mit dem Virus infiziert sieht. In zehn aufeinanderfolgenden Verdopplungszeiträumen, somit in 24 Tagen, wächst die Anzahl der infizierten Personen auf über eintausend. Zählen wir mit Hilfe unserer zehn Finger ab.

1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024.

In eben jener Entwicklung spiegelt sich die Macht der Exponentialfunktion. Viele Menschen nehmen diese Kalkulation ohne große Einwände hin. Wenn wir die obige Zahlenreihe einmal zeitlich fortsetzen, so kommt die rapide voranschreitende Exponentialkurve klar und deutlich zum Ausdruck (siehe die obige Grafik zur Infektionsfallentwicklung in Italien).

Welche Schlussfolgerungen lassen sich hieraus ableiten? Im Angesicht eines Mangels von dringend notwendig zu ergreifenden Gesundheitsmaßnahmen gehen Epidemiologen davon aus, dass eine ursprüngliche COVID-19-Infektion nach einem Zeitraum von 24 Tagen das Ergebnis von 1.024 weiteren infizierten Personen hervorbringt.

Nach einem Zeitraum von 48 Tagen beläuft sich die Anzahl der infizierten Personen dann bereits auf eine Million, oops! Nach einem Zeitraum von nur 72 Tagen werden im Angesicht eines Mangels von dringend notwendig zu ergreifenden Gesundheitsmaßnahmen dann eine Milliarde Menschen mit dem Virus infiziert sein.

Weil sich die meisten Menschen bezüglich der Wirkung von Exponentialfunktionen geistig überfordert sehen, wird eine solch mathematisch nachweisbare Entwicklung nur von den Wenigsten geglaubt und entsprechend ernstgenommen. Hierin spiegelt sich die explosive Macht der Exponentialfunktionskurve. Da wir es mit einer Pandemie zu tun haben, und die eben gerade erklärten mathematischen Zusammenhänge aufgrund eines Mangels an Erfahrung mit - oder irgendeiner anderen Erinnerung an - die Wirkungsweise von Exponentialfunktionen nur von den Wenigsten geglaubt werden, mag auch kaum jemand den destruktiven Charakter einer Virus-Pandemie ins Auge blicken.

Ein Nuklearreaktor erklärt uns den Reproduktionswert eines Virus

Lassen Sie uns nun zu der zweiten von mir zuvor bereits angesprochenen Schlüsselkennzahl in der Epidemiologie kommen: den Reproduktionswert. Aus dem Reproduktionswert eines Virus lässt sich dessen Ansteckungsgeschwindigkeit ableiten. Die Exponentialfunktion erweist sich als eine seriale Reihe von Multiplikationen.

Im Angesicht eines Darlehens zu einem Jahreszinssatz von 2,5 % mit einer Laufzeit von 30 Jahren multiplizieren wir 1,025 dreißig Mal hintereinander, das heißt anders ausgedrückt den Wert 1,025 hoch 30. Das hieraus resultierende Ergebnis ist zwei. Die Kennzahl 1,025 korrespondiert mit dem Reproduktionswert. Solange diese Kennzahl größer als 1 ist, werden die Kreditkosten über die vereinbarte Laufzeit exponentiell in die Höhe schießen.

In einem Nuklearreaktor werden die darin ablaufenden Reaktionen kontrolliert, indem die Anzahl der reproduzierten Neutronen unterhalb des Wertes 1 gehalten wird. Die im Zuge dieser Reaktion entstehende Hitze lässt sich anschließend in Elektrizität umwandeln.

Wenn der Reproduktionswert eines Neutrons den Wert 1 übersteigt, müssen die Kontrolleure und der Betreiber sehr schnell handeln, um diesen Wert wieder unter 1 zu bekommen. Denn anderenfalls beginnen die Neutronen damit, sich exponentiell zu multiplizieren, wodurch der Reaktor in Gefahr geraten würde. Das Ergebnis? BOOM: Three Miles Island (USA), Tschernobyl (ehemalige Sowjetunion) und Fukushima (Japan).

Der zugrundeliegende Reproduktionswert des neuen Coronavirus liegt unter Bezugnahme auf Kalkulationen derselben Gruppe von Epidemiologen nach dessen Verlassen von Wuhan, bei rund sieben. Eine infizierte Person kann also durchschnittlich bis zu sieben weitere Personen bei einem angenommenen Verdopplungszeitraum von 2,4 Tagen mit dem Virus anstecken.

Im Angesicht der ersten am 23. Januar in Festlandchina ergriffenen Gesundheitsmaßnahmen reduzierte sich der effektive Reproduktionswert des neuen Coronavirus auf 3,24. Die Infektionsrate des Virus minimierte sich hierdurch, während sich der Verdopplungszeitraum auf 3,5 Tage erhöhte.

Extreme Quarantänemaßnahmen sind in Festlandchina zum Einsatz gekommen, um die Anzahl der effektiven Reproduktionen unter den Wert 1 zu drücken, und die Ausbreitung des Virus im Angesicht dieser drakonischen Maßnahmen einzudämmen.

Ziel der öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen ist es, den effektiven Reproduktionswert des neuen Coronavirus unter 1 zu drücken, damit die exponentiell verlaufende Ausbreitung des Virus gestoppt werden kann.

Wenn der zugrundeliegende Reproduktionswert eines bislang unbekannten Virus jedoch bei sieben liegt, dann sollten Sie über die Infektionsgeschwindigkeit von Mumps beziehungsweise Ziegenpeter nachdenken, bevor es hiergegen einen Impfstoff gab. Es erweist sich als extrem schwierig, den Reproduktionswert unter 1 zu drücken, weshalb das Ergreifen von extremen Maßnahmen essentiell und unabdingbar ist.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / Dr. Paul Craig Roberts / Institute of Political Ecomony– Dieser Beitrag wird am morgigen Donnerstag fortgesetzt.

*****UPDATE 86: Geleakte Dokumente: USA bereiten sich intern auf 96 Millionen Coronavirus-Infektionen bei 480.000 Toten vor***** (11.03.2020)

Noch vor wenigen Tagen wurde US-Präsident Donald Trump mit den Worten zitiert, dass das neue Coronavirus irgendwann von selbst verschwinden werde. In den Vereinigten Staaten hätten die Behörden trotz einer massiv wachsenden Ausbreitung von COVID-19 alles im Griff und unter Kontrolle. Die mit SARS-CoV-2 verbundenen Risiken seien „gering“.

Selbst vorgestern zog Donald Trump in der Öffentlichkeit im Angesicht des massiven Kurseinbruchs an den Aktienmärkten noch immer einen Vergleich zwischen COVID-19 und einer normalen Grippe.

Wer die Realität nicht aus den Augen verliert, muss zu dem Fazit gelangen, dass es sich im Fall der Vereinigten Staaten bislang um eines der am schlechtesten auf einen Virus-Ausbruch vorbereiteten Länder in der ganzen Welt handelt.

Rund drei Monate hatte das Land – wie alle anderen westlichen Industriestaaten – Zeit, um sich adäquat auf ein mögliches Überspringen des Virus-Ausbruchs von China auf den Rest der Welt vorzubereiten. Doch geschehen ist wenig bis gar nichts. Immens wichtige Zeit wurde vertrödelt.

Es mag im Angesicht der Tatsache, dass in den USA zurzeit gerade einmal ein Prozent der in einem Pandemie-Fall benötigten Gesichtsmasken zur Ausstattung des medizinischen Personals im heimischen Gesundheitssystem vorrätig ist, nicht verwundern, dass es seitens der Politik bis dato hauptsächlich zu einem Abwurf von verbalen Beruhigungspillen über der heimischen Bevölkerung gekommen ist.

Gut in Erinnerung sind in diesem Zusammenhang dieselben Aussagen nach Art von „Das neue Coronavirus ist harmloser als eine normale Grippe“ in Deutschland, worauf zum Beispiel auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über lange Zeit immer wieder pochte, obwohl ihm im Angesicht solcher Aussagen die physische Anspannung förmlich vom Gesicht abzulesen war.

Dass der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schon am 3. Februar in einem Interview gegenüber welt-online.de darauf hinwies, dass wir es „mit einer sehr gefährlichen Seuche zu zu tun haben“, interessierte zum damaligen Zeitpunkt augenscheinlich nur die Wenigsten.

Dass in den USA auf mittelfristige Sicht unter Bezugnahme auf die Centers for Infection and Disease Control (CDC) gerade einmal eine Million Einwohner auf das neue Coronavirus getestet werden können, spricht Bände, wenn bedacht wird, dass 325 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten leben.

Inzwischen geleakte Dokumente einer abgehaltenen Medizinkonferenz in den USA bestätigen nun genau das, wovor zahlreiche Kritiker eines zu laxen Umgangs mit der Ansteckungsgefahr durch SARS-CoV-2 seit Jahresbeginn gewarnt haben.

Denn aus diesen geleakten Dokumenten geht hervor, dass Krankenhäuser und Hospitäler in den Vereinigten Staaten sich intern auf 96 Millionen Coronavirus-Infektionsfälle im ganzen Land vorbereiten. Gleichzeitig gehen diese internen Schätzungen von 480.000 Todesfällen in den USA aus.

Business Insider wurden die geleakten Dokumente zugespielt, aus denen ersichtlich ist, dass der amerikanische Hospital- und Krankenhausverband (AHA) im Februar eine Konferenz abgehalten hat, in deren Rahmen es zum Entwurf des nachfolgenden Szenarios durch die Konferenz-Teilnehmer gekommen ist, wonach sich Amerikas Krankenhäuser auf ein solches Szenario vorbereiten müssten:

  • 96 Millionen landesweite Coronavirus-Infektionen

  • 4,8 Millionen Krankenhauseinlieferungen in Folge einer Infektion

  • 480.000 durch diese Infektionen ausgelöste Todesfälle in den Vereinigten Staaten

Bezug auf die geleakten Dokumente nehmend, hat Dr. James Lawler, Professor am medizinischen Zentrum der Universität von Nebraska, im Rahmen der abgehaltenen Konferenz eine Schätzung präsentiert, die vom günstigsten aller möglichen Verläufe einer Pandemie im eigenen Land ausgeht.

Zum Vergleich wird Bezug auf Daten aus China genommen, deren Validität aufgrund einer höchst undurchsichtig-intransparenten Datensammlung jedoch angezweifelt werden muss.

Danach sehen sich insbesondere Personen im Alter von 60 Jahren aufwärts im Infektionsfall einem besonders hohen Risiko ausgesetzt. Personen im Alter von über 80 Jahren sehen sich demnach einer potenziellen Sterblichkeitsrate von 14,8 % ausgesetzt, wie aus einer entsprechenden Präsentationsfolie hervorgeht.

In der Altersklasse der 70- bis 79-jährigen liegt die geschätzte Sterblichkeitsrate danach bei acht Prozent und in der Altersklasse der 60- bis 69-jährigen bei 3,6 %. Umso geringer das Alter der potentiellen Patienten desto stärker scheint sich das Risiko eines durch SARS-CoV-2 verursachten Ablebens zu minimieren.

Sowohl Repräsentanten von Hospitälern und Krankenhäusern als auch Gesundheitsoffizielle in den Vereinigten Staaten wurden unter Bezugnahme auf Business Insider im Rahmen des durch AHA am 26. Februar abgehaltenen Webinars mit dem Titel Was führende Vertreter im Gesundheitswesen jetzt wissen müssen: Vorbereitung auf COVID-19 unterrichtet.

Zusätzlich sei darauf hingewiesen, dass die durch Dr. James Lawler zugrunde gelegte Schätzung zu den potentiell 480.000 Todesfällen im Land auf eine Sterblichkeitsrate von gerade einmal 0,5 % hindeuten würde. Diese Schätzung liegt bei Weitem niedriger als die jüngst durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Raum gestellte Vermutung zueiner Sterblichkeitrate von 3,4 %.

Würde jemand die seitens der WHO geschätzte Sterblichkeitsrate von 3,4 % im Fall der USA zugrunde legen, würden sich 96 Millionen Infektionsfälle in 3,264 Millionen Tote übersetzen. In den USA stehen landesweit allerdings weniger als eine Millionen Krankenhausbetten zur Verfügung, von denen im Normalfall rund drei Viertel zum selben Zeitpunkt belegt sind.

Es lässt sich also leicht vorstellen, auf welche Weise COVID-19 die Kapazitäten in Amerikas Gesundheitswesen an den Rand einer Überforderung bringen würde. Es erweckt zusätzlich den Eindruck, als ob amerikanische Regierungsoffizielle ihre Bevölkerung noch immer vom Tragen einer Mundmaske abzuhalten gedenken, weil längst schon ein Wettrennen zwischen den staatlichen Behörden, die keine ausreichend medizinischen Ausrüstungsreserven auf Lager halten, und Ottonormalbürgern um eine Aneignung dieser Produkte eingesetzt zu haben scheint.

Allein hieran lässt sich recht gut ablesen, welch niedrigen Grad des Vertrauens amerikanische Ottonormalbürger in die Fähigkeiten ihrer eigenen Regierung in Bezug auf eine Bekämpfung einer potentiellen Pandemie im Land zu hegen scheinen.

Die aktuellen Entwicklungen in Italien lassen insbesondere mit Blick auf die vorherrschende Situation in der Lombardei darauf schließen, dass die bislang gemessene Sterblichkeitsrate dort momentan gar oberhalb von 3,4 % liegt.

Aus Sicht der Vereinigten Staaten, die erbärmlich auf eine massive Ausbreitung von SARS-CoV-2 im eigenen Land vorbereitet sind, verheißt das alles andere als etwas Gutes.

*****UPDATE 85: Wintex/Cimex: Gesamtverteidigungsmaßnahmen bei staatsbedrohender Seuche ***** (10.03.2020)

Dem Vernehmen nach werden in der Schweiz wegen der äußerst angespannten Gesundheitslage an Personen, die für die Aufrechterhaltung des Staates und seiner Versorgungseinrichtungen unbedingt erforderlich sind, bereits sogenannte „Überlebens-Kits“ mit den notwendigen Medikamenten, Masken etc. bereits ausgegeben.

Dazu gehören die Mitglieder der Verfassungsorgane, Funktionsträger der öffentlichen Verwaltung, zentrale Personen der Daseinsvorsorge und zum Beispiel das Zugpersonal, das die Verbindungen zu den europäischen Risikogebieten aufrechterhalten soll.

Daneben wird diskutiert, diejenigen Sparten gezielt zu „durchseuchen“, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung dringend erforderlich sind, um diese Personengruppen unter höchsten ärztlichen Vorkehrungen gezielt zu „immunisieren“ und eine Blockade des Gesundheitswesens mit schlimmsten Folgen dann zu verhindern, wenn weite Teile der Bevölkerung betroffen sein sollten. Auf diese Weise soll sichergestellt sein, stets genügend Personal für den Gesundheitsbereich zur Verfügung zu haben.

In der Schweiz werden die militärischen und zivilmilitärischen Fähigkeiten, die in der Schweizer Armee bis 2003 noch vorhanden gewesen sind, gezielt und unbeschadet von Pensionierungen aktiviert, um die Gefahren für die staatliche und gesellschaftliche Existenz der Schweiz zu bannen.

Diese Möglichkeiten waren Grundlage der sogenannten WINTEX/CIMEX Manöver, an denen sich nicht nur die deutsche Bundeswehr, sondern über den Gemeinsamen Ausschuss der Verfassungsorgane auch die anderen staatlichen Einrichtungen des Bevölkerungsschutzes beteiligt hatten, im Sinne der Gesamtverteidigung der Bundesrepublik Deutschland.

Wegen der extrem krisenhaften Entwicklung in Europa, hervorgerufen durch die derzeitige Seuche, sollten zwischen Nachbarstaaten Verbindungspersonen etabliert werden, um Kenntnis und Erfahrung von Maßnahmen auszutauschen. Medizinisches Material sollte unter Nachbarschaftsgesichtspunkten deshalb frei zur Verfügung gestellt werden, weil die Seuche an den staatlichen Grenzen nicht haltmachen wird.

Willy Wimmer, 10. März 2020

*****UPDATE 84: Repo-Märkte: Rekordhohe Liquiditätsnachfrage unter Banken und Händlern wirft Fragen auf***** (10.03.2020)

Gestern bezogen wir uns auf einen plötzlichen Anstieg der Zinsdifferenz in Bezug auf das Paar FRA/OIS (Forward Rate Agreement und Overnight Index Swap). Es handelt sich um ein Schlüsselbarometer zur Einschätzungen der im Bankensystem vorherrschenden Risiken, die mit einer generellen Knappheit an US-Dollars in Verbindung stehen.

Wir warnten in diesem Zuge davor, dass die zur Verfügung stehende USD-Liquiditätan den Märkten bei nahezu null läge, Bezug auf Händler nehmend, die bestätigt hatten, dass es fast unmöglich sei, momentan ohne irgendwelche Verwerfungen und Disruptionen den Handel zu betreiben.

Als noch ominöser erweist sich die Tatsache, dass die Klempnerarbeiten der Fed an den Interbankenmärkten einmal mehr nicht das gewünschte Resultat erzielt zu haben scheinen.

Vor wenigen Minuten haben wir eine Bestätigung erhalten, dass es zu einer rekordhohen Nachfrage nach jener seitens der Fed zur Verfügung gestellten Liquidität gekommen ist. Die Fed berichtet, dass es nur einen Tag nach einer bekanntgegebenen Ausweitung ihrer kurzfristigen Repo-Operationen zu einer rekordhohen Liquiditätsnachfrage unter Banken und Händlern gekommen ist.

Im Angesicht einer Ausweitung der Term-Repo-Operationen von zwanzig auf 45 Milliarden US-Dollar sowie einer Anhebung der Übernachtliquiditätsobergrenze an den Repo-Märkten von einhundert auf 150 Milliarden US-Dollar, kündigte die Fed vor wenigen Momenten an, die höchste Liquiditätsnachfrage jemals empfangen zu haben.

Händler und Banken teilten mit, rund 93 Milliarden US-Dollar an kurzfristigen Repo-Anfragen zu übermitteln, die dank der seitens der Fed expandierten Kapazitäten zur Folge hatten, dass die Überzeichnung auf der Nachfrageseite von dem rekordhohen Faktor 3,6 auf den Faktor 2,1 zurückgegangen ist.

Und dies alles im Angesicht einer Bereitstellung von 123,625 Milliarden US-Dollar an kurzfristigen Übernachtkrediten bei einem Gesamtangebot von 150 Milliarden US-Dollar…

…und einem Gesamtbetrag von 216 Milliarden an übermittelten Liquiditätsanforderungen. Von diesem Liquiditätsbetrag wurden 168 Milliarden US-Dollar an Übernachtkrediten sowie 45Milliarden US-Dollar in Form von kurzfristigen Repo-Krediten zur Verfügung gestellt.

Wie wir bereits in der vergangenen Woche ausgeführt haben, erweist sich diese anhaltende Liquiditätsklemme nicht nur als bizarr, sondern vielmehr auch als zunehmend bedenklich, da hiermit die Annahme verbunden ist, dass die jüngst erfolgte Zinssenkung in den USA um 50 Basispunkte keinerlei Beitrag geleistet zu haben scheint, um zusätzliche Kreditfinanzierungen bereitzustellen.

Vielmehr sieht es aus aktueller Sicht ganz so aus, als ob sich die vorherrschenden Probleme hierdurch nur noch verschärft zu haben scheinen. Und jetzt senden Banken und Händler das Signal aus, nicht nur höhere Puffer an den Repo-Märkten zu benötigen, sondern auch sehr wahrscheinlich eine Ausweitung der QE-Maßnahmen seitens der Fed zu benötigen.

Hierzu wird es gewiss noch früh genug kommen, wenn die Fed Funds Rate erst einmal wieder bei null Prozent liegen wird. Aus Sicht der Fed wird spätestens dann nichts mehr anderes übrigbleiben, als die eigenen Bondkäufe auszuweiten, um den nächsten Crash zu verhindern. Wird das genug sein, um die Finanzmärkte zu stabilisieren?

Wir wissen es nicht, doch im Angesicht der bevorstehenden Corona-Rezession publizierte Zoltan Poszar, Repomarkt-Guru in Diensten von Credit Suisse, einen längeren Bericht, der – zumindest aus dem Blickwinkel der Liquiditätsfront – zu dem Fazit gelangt, dass die Fed

Zinssenkungen mit der Bereitstellung eines offenen Liquiditätsangebots kombinieren sollte, um in diesem Zusammenhang auch Swap Lines zu verwenden sowie unlimitierte Repo-Angebote einzurichten und QE, falls notwendig, auszuweiten“.

Um eine lange Geschichte kurz zu machen, sei gesagt, dass eine Liquiditätslawine ungeahnten Ausmaßes vor der Tür stehen dürfte, um sich gegen einen kompletten Marktzusammenbruch zu stemmen. Es handelt sich nur um eine Frage der Zeit.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge.

*****UPDATE 83: Westliche Welt ist auf das Virus nicht vorbereitet***** (10.03.2020)

Ein namhafter und über ein hohes Ausmaß an Erfahrungen verfügender Virologe, der ein US-Forscherteam, das sich mit Studien zum SARS-Virus beschäftigte, leitete, hat kürzlich erklärt, wie unvorbereitet staatliche Behörden in den westlichen Industrieländern auf einen Ausbruch des Coronavirus sind.

Offener Brief an den belgischen Premierminister und die belgischen Bürger

Sehr geehrter Herr Premierminister, sehr geehrte Mitbürger unseres Landes,

Belgien ist in den letzten Jahren durch viele politische Krisen gegangen. Diese Krisen sind in gewisser Weise zu einer Spezialität unseres Landes geworden, und etwas wofür wir inzwischen auf der ganzen Welt berühmt geworden sind. Doch jetzt blicken wir gerade der ersten echten Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ins Auge, und es erweckt den Eindruck, als ob unser Staatswesen nur äußerst miserabel darauf vorbereitet zu sein scheint, auf diese Krise eine effiziente Reaktion zu liefern.

Die hierzu durch das Gesundheitsministerium an den Tag gelegte Haltung ist paternalistisch, die folgende Botschaft verkündend: Wir sind vorbereitet, wir haben einen Pandemieplan, wir verfügen über eine Gruppe von Experten, wir beobachten die sich entwickelnde Situation aufmerksam, wir haben die Situation unter Kontrolle, wir informieren die Bevölkerung, wenn dies notwendig wird und wir sind nicht an Kritik von unabhängiger Seite an Experten unseres Gesundheitswesens und/oder Wissenschaftlern interessiert.

Wie dem auch sei, abgesehen von diesem an den Tag gelegten Desinteresse an der Meinung von unabhängigen Professionellen, die nicht mit der Regierung zusammenarbeiten, könnte nichts weiter von der zugrundeliegenden Wahrheit entfernt sein: Wir sind NICHT vorbereitet, wir haben KEINEN Pandemieplan, Regierungsexperten demonstrieren tagtäglich einen hohen Mangel an Wissen über das neue Coronavirus und dessen Charakteristiken, die Entwicklung der Situation wird aufmerksam verfolgt, doch man sträubt sich, die weiteren Entwicklungen zu antizipieren, während die offizielle Kommunikationsweise aus dem einfachen Grund inkohärent bleibt, da die Natur der Gefahren und Risiken, der wir nun als Gesellschaft ins Auge blicken, nicht in einem ausreichenden Maße verstanden wird.

Belgien verfügt über keinen Pandemieplan

Diese Information wird wahrscheinlich selbst das Gesundheitsministerium überraschen, doch Belgien verfügt über keinen Pandemieplan! Anstelle dessen verfügt Belgien über einen Epidemieplan. Es ist darauf hinzuweisen, dass zwischen diesen beiden Plänen ein großer Unterschied besteht.

Im Gegensatz zu Epidemien, in deren Fall Infektionen auf bestimmte, globale Lokalregionen konzentriert bleiben, was im Fall von sowohl SARS als auch MERS zutreffend gewesen ist, setzen sich die Infektionen im Fall einer Pandemie auf unkontrollierte Weise in den meisten Ländern dieser Erde fort.

Die aus diesem Unterschied resultierende Folge wirkt sich auf die Logistikprobleme aus. Die Lieferketten für das zur Virus-Bekämpfung benötigte Gesundheitsmaterial werden unterbrochen. Aus diesem Grund basiert ein echter Pandemieplan auf dem Konzept einer strategischen Reserve: Alle benötigten Materialien stehen nicht nur in ausreichendem Maß zur Verfügung, sondern garantieren auch eine normale Funktionsweise unseres Krankenhaus- und Gesundheitssystems. Ferner bestehen die notwendigen Kapazitäten, um den unausweichlichenAnstieg der Anzahl an Patienten zu gewährleisten und diese Patienten zu behandeln. Die hierfür benötigten Materialien müssen sich in ausreichender Menge auf Lager befinden, wenn diese Materialien nicht in Belgien selbst hergestellt, sondern aus dem Ausland bezogen werden.

Doch wir blicken bereits auf eine Knappheit an Masken, so dass sich nicht davon sprechen lässt, dass Belgien über einen Pandemieplan verfügt. Im Gegensatz zur Annahme des belgischen Gesundheitsministers sind wir aus diesem Grund NICHT in ausreichendem Maße vorbereitet. Es ist aus diesem Grund dringend erforderlich, dass die belgische Regierung alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um diesen Gefahren und Risiken auf adäquate Weise zu begegnen.

Sich mit der Realität der Situation auseinandersetzen

All jene, die nicht über das professionelle Wissen verfügen, um die vorherrschende Situation selbst einzuschätzen, tragen dazu bei, den Versuch zu unternehmen, eine Auswahl von Experten zu treffen, die am nächsten an der Wahrheit in Bezug auf die vorherrschende Lage liegen. Es handelt sich hierbei um nichts anderes eine sinnlose Bemühung.

Ich bin im Gegensatz hierzu davon überzeugt, dass es möglich ist, die der vorherrschenden Situation zugrundeliegende Realität sowohl der Regierung als auch der Bevölkerung auf intelligible Weise zu verdeutlichen, doch eine solche Herangehensweise erfordert es von jedermann, eigene Anstrengungen zu leisten, um die beiden wichtigsten Kennzahlen auf dem Fachgebiet der Epidemiologie aus Sicht der allgemeinen Gesundheitsperspektive zu verstehen.

Wenn diese Informationen einmal weitläufig verstanden worden sind, wird jedermann in die Lage versetzt, die Proportionalität der öffentlich-gesellschaftlichen Gesundheitsmaßnahmen, die eingeleitet wurden, und die noch einzuleiten sein werden, zu verstehen.

Welche Bedingungen müssen gegeben sein, um vom Notfall einer Pandemie auszugehen?

Das Auftreten eines bislang unbekannten und ansteckenden Virus´, gegen das unter der Bevölkerung keine Immunisierung besteht. Je ansteckender dieses Virus ist, desto schwieriger wird es, dieses Virus in seiner Verbreitung einzudämmen. Im Umkehrschluss wächst das Risiko eines Pandemie-Ausbruchs beständig. Der Fluss an Menschen und Gütern in unserer modernen Welt wie auch die hohe Konzentration großer Bevölkerungsanteile in urbanen Zentren lassen das Pandemie-Potenzial des umgehenden Virus´ wachsen.

Gesundheitsmaßnahmen zur Bekämpfung einer Ausbreitung des Virus

Die Ausbreitung des Virus´ sieht sich eng verknüpft mit der Häufigkeit der Kontakte zwischen Individuen. Zu je mehr Kontakten es kommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs der Übertragungsrate. Und deshalb leitet sich die Quintessenz der zu ergreifenden Maßnahmen des Gesundheitswesens im Falle eines pandemischen Virus aus einer Reduzierung der Kontakthäufigkeit zwischen Individuen in einem so hohen Ausmaß wie nur irgend möglich ab. Hierbei handelt es sich um kein Geheimnis.

Sehen wir uns dazu in der Lage, eine Ausbreitung des Virus mit Pandemiepotenzial zu stoppen?

Ja, falls die notwendigen Gesundheitsmaßnahmen ohne zeitliche Verzögerung implementiert werden. Hongkong, Singapur und Japan, und somit Nationen, die über viel engere Kontakte mit China verfügen, sahen sich dazu in der Lage, sich gegen eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus in ihren Ländern zu stemmen. Hier wurden bereits Erfahrungen mit der SARS-Epidemie im Jahr 2003 gemacht, und deren Offizielle im Gesundheitswesen haben hieraus die richtigen Lektionen gelernt. Sie waren vorbereitet, woraus sich der Beweis ableitet, dass es möglich ist, auf effiziente Weise auf eine Pandemiegefahr zu reagieren.

Die Eindämmung eines pandemischen Virus ist ein Rennen gegen die Zeit

An der Startlinie befindet sich ein neues, unbekanntes Virus sowie die jeweiligen Gesundheitssysteme rund um den Globus. Das Virus läuft zuerst los, anfangs ganz langsam, so dass es den individuellen Gesundheitssystemen obliegt, auf diesen zeitlichen Vorsprung entsprechend zu reagieren. Denn das Virus verbreitet sich mit jedem Tag schneller.

Das Virus kennt weder Grenzen noch irgendwelche zeitlichen Abläufe, und es legt keine Pause während der Karnevals-Sitzungen ein. Unser Gesundheitsminister versichert uns, dass wir uns zeitlich fünf bis sechs Wochen hinter Italien befinden. Wir befinden uns 22 Tage hinter Italien. Jeder Tag zählt aus diesem Grunde.

Gewöhnliche Gefahren und ungewöhnliche Gefahren

Menschen sind generell gut vorbereitet auf Gefahren, die ihnen im alltäglichen Leben begegnen, weil diese Gefahren mit ihren gewöhnlichen Alltagserlebnissen korrespondieren. Doch niemand ist aus mentaler Sicht auf eine Pandemie vorbereitet. Die letzte Pandemie fand vor etwas mehr als einhundert Jahren statt. Aus diesem Grund verfügt niemand unter uns über persönliche Erfahrungen bezüglich einer Pandemie: Es ist aus Sicht der Menschen sehr schwierig, die explosive Natur der Ausbreitung eines hoch infektiösen Virus zu verstehen. Dies gilt selbst unter der Prämisse, dass es eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache ist, dass ein solches Virus sich auf exponentielle Weise ausbreitet.

Exponentielle Multiplikation

Abgesehen von Finanziers, Ingenieuren und Wissenschaftlern erweisen sich die abstrakten Eigenschaften von exponentiellen Funktionen unter Regierungsmitgliedern und den Bürgern eines Landes als nur sehr schwer verständlich. Ich möchte hierauf eingehender eingehen. Wir kennen uns für gewöhnlich mit den Funktionen der Addition und der Multiplikation gut aus, weil wir diese beiden Funktionen in unserem alltäglichen Leben brauchen.

Im Fall einer exponentiellen Funktion handelt es sich hingegen um eine serielle Reihe von Multiplikationen. Unsere Intuition ist auf diesem Gebiet weniger gut entwickelt, was auch auf die persönliche Einschätzung zu den Auswirkungen aus einer seriellen Multiplikation zutrifft. Grund hierfür ist, da nur wenige Phänomene in unserem Alltagsleben gibt, denen eine solche Funktion offenkundig zugrunde liegt.

Um also zu verdeutlichen, zu welchen Abläufen es im Fall einer Pandemie kommt, möchte ich eine Verbindung zu zwei exponentiell auftretenden Phänomenen knüpfen, mit denen die meisten Menschen in ihrem Alltagsleben vertraut sind.

Gastbeitrag für CK*Wirtschaftsfacts / Dr. Paul Craig Roberts / Institute of Political Economy

Eine Fortsetzung dieses Berichts folgt am morgigen Mittwoch. Zum wichtigen Thema der Exponentialfunktionen und der damit verbundenen Ausbreitung eines unbekannten Virus ist das in der heutigen Nacht neu online gestellte Video von Chris Martenson (zu diesem Thema ab Minute 12:20) ein „Must-See“!

*****UPDATE 82: Offizielle Ermittlungen gegen Harvard, Yale, MIT & Co. in den USA eingeleitet***** (10.03.2020)

Das amerikanische Bildungsministerium hat inzwischen bekannt gegeben, Ermittlungen gegen die Universitäten Harvard und Yale aufgrund des Verdachts einzuleiten, Hunderte Millionen von US-Dollars in Form von „Geschenken“ und geldwerten Verträgen aus China und anderen Nationen nicht ordnungsgemäß gemeldet zu haben.

Laut Bildungsministerium habe es die Universität Yale möglicherweise versäumt, Geschenke und Zuwendungen aus dem Ausland in einem Volumen von mindestens 375 Millionen US-Dollar über die letzten vier Jahre zu melden.

In Bezug auf Harvard bestünde möglicherweise keine „angemessene institutionelle Kontrolle über zufließendes Kapital aus dem Ausland“. Ähnlich wie im Fall von Yale sollen derartige Zuwendungen entgegen den gesetzlichen Bestimmungen nicht vollständig gemeldet worden sein.

Hier geht es um Transparenz“, wie US-Bildungsministerin Betsy DeVos in einer Erklärung mitteilte. „Je tiefer wir graben, desto mehr stellen wir leider fest, dass eine zu hohe Anzahl an renommierten Institutionen zu wenig oder überhaupt nicht berichtet. Wir werden heimische Universitäten und Hochschulen aus diesem Grund zur Rechenschaft ziehen.“

Ein großer Umfang der geprüften Zuwendungen sei laut US-Bildungsministerium aktiv aus Staaten angefordert worden, von denen bekannt sei, dass diese den USA feindlich gesinnt gegenüberstünden.

Hierin enthalten seien Nationen, die möglicherweise versuchten, sich Einfluss in den USA zu erkaufen und in diesem Zuge Macht auszuüben, sensible sowie proprietäre Forschungs- und Entwicklungsdaten und anderes geistiges Eigentum zu stehlen, um Propaganda zu verbreiten, die ausländischen Regierungen zugutekomme, wie DeVos durch Reuters zitiert wurde.

Die eingeleiteten Ermittlungen setzten im Zuge der jüngst erfolgten Verhaftung des renommierten Harvard-Chemieprofessors, Charles Lieber, ein, dem in den USA vorgeworfen wird, seine bestehenden Verbindungen zu China nicht offengelegt zu haben.

Diese Ermittlungen in den USA sind ebenfalls mit dem Beginn einer aggressiven „China-Initiative“ durch die Trump-Administration verbunden, die zum Ziel hat, Technologietransfer in den Bereichen Wissenschaft, Industrie und Sektoren in Richtung Chinas einzudämmen.

Mitte Februar verabschiedete die US-Regierung eine neue Spionageabwehrstrategie, die die gesamte amerikanische Gesellschaft umfasst. Die Universitäten Harvard und Yale bestätigten, dass sie über die gegen sie eingeleiteten Ermittlungen informiert wurden und ein Ersuchen um zusätzliche Informationen erhielten, an dessen Einhaltung gearbeitet werde.

Internationale Wissenschaftler erkennen an, dass Universitäten angesichts Chinas ehrgeiziger Programme zum Erwerb von ausländischen Technologien und Geschäftsgeheimnissen ihre eigenen Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärfen müssten.

Einschränkend wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass ein „Zuweitgehen“ den freien Gedankenaustausch untergraben könnte, der für die Wettbewerbsfähigkeit der USA und die wissenschaftliche Forschung wesentlich ist.

Laut US-Bildungsministerium sähen sich laut aktuellem Ermittlungsstand mehr als die Hälfte der zehn bekanntesten Hochschulen in den USA von neuen, meldepflichtigen Zuwendungen betroffen. Hierzu gehörten neben Yale auch Cornell, das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Universität von Chicago und die Boston University.

Auf Basis des Higher Education Act müssen die meisten amerikanischen Hochschulen und Universitäten ausländische Zuwendungen oberhalb von 250.000 US-Dollar und hieraus möglicherweise resultierende Gegenverpflichtungen zweimal jährlich an die Behörden melden.

Es ginge um nichts Geringeres, als dass undurchsichtige Stiftungen, ausländische Standorte und andere ausgefeilte Rechtsstrukturen den Versuch unternähmen, sich großen Einfluss im Hinblick auf die Forschung in den USA zu erkaufen. Seit Sommer letzten Jahres seien acht Untersuchungen zur Einhaltung von Vorschriften eingeleitet worden.

Wenn Harvard, Yale und andere Hochschulen in den USA ihrer Meldepflicht nicht nachkämen, könnten die betreffenden Fälle gemäß Erklärungen auf der Webseite des US-Bildungsministeriums zu deren Durchsetzung und die mit Ermittlungen in solchen Fällen verbundenen Kosten an das US-Justizministerium weitergeleitet werden.

Laut US-Bildungsministerium werde Harvard eine Frist von 60 Tagen eingeräumt, um detaillierte Informationen zu ausländischen Zuwendungen in insgesamt 14 Kategorien im Angesicht der laufenden Ermittlungen zu liefern. Die Anfragen in Bezug auf China sind besonders detailliert.

Das US-Bildungsministerium fordert nicht nur die Offenlegung von Finanzzuwendungen und Verträgen, die mit der chinesischen Regierung in Zusammenhang stehen, sondern zusätzlich auch die Offenlegung der Identität all jener Personen, die diese Zuwendungen freigegeben haben.

Die amerikanischen Behörden gehen insbesondere finanziellen Zuwendungen seitens Huawei Technologies, ZTE Corp. und aus Chinas Programm Plan der Tausend Talente nach. Der Plan der Tausend Talente wurde im Jahr 2008 durch die Pekinger Staatsregierung ins Leben gerufen, um Talente aus dem Ausland ins eigene Land zu locken.

Ferner werden alle finanziellen Zuwendungen und Verträge, die Hanban und die Technische Universität Wuhan sowie jede andere Universität, Hochschule oder andere Bildungs- und Forschungseinrichtung mit Sitz in China betreffen, zurzeit angefordert.

Das US-Bildungsministerium erklärte, dass die jüngsten Durchsetzungsanordnungen dazu geführt hätten, aufzudecken, dass Hochschulen und Universitäten in den USA innerhalb der letzten drei Jahrzehnte rund 6,5 ​​Milliarden US-Dollar an bislang nicht an die US-Behörden gemeldeten Finanzzuwendungen aus dem Ausland erhalten haben.

Im Fall des unter Anklage in den USA stehenden Charles Lieber deute die Beweislage stark darauf hin, dass dieser mehr als 350 Berichte in diversen Fachzeitschriften veröffentlicht und dessen Verbindungen zu China und Finanzierungszusagen aus China wissentlich und in vollem Bewusstsein verheimlicht habe.

Der Anklageschrift zufolge sei Lieber die Hälfte dieser Zuwendungen auf Basis der US-Währung zuteilgeworden. Den Rest des Geldes soll Lieber offshore auf einem chinesischen Bankkonto halten. In der Anklageschrift der US-Staatsanwaltschaft zitieren Medien wie folgt: „Wir werden Ihnen helfen, das Geld für Sie zu wechseln, wenn Sie wieder nach Wuhan kommen“, wie eine in Wuhan ansässige Verbindungsperson Liebers dem Angeklagten im Jahr 2017 mitgeteilt haben soll.

Des Weiteren wird Lieber vorgeworfen, im Jahr 2018 sowohl gegenüber der Universität Harvard als auch dem US-Verteidigungsministerium geleugnet zu haben, mit Peking bereits seit dem Jahr 2012 als „strategischer Wissenschaftler“ kooperiert zu haben.

*****UPDATE 81: Italien stellt 16 Millionen Einwohner in der Lombardei und 14 weiteren Regionen des Landes unter Quarantäne***** (09.03.2020)

 

Italien ist augenscheinlich an den Punkt gelangt, an dem es die gesundheitstechnischen und wirtschaftlichen Gefahren gegeneinander abzuwägen gilt. Italiens Wirtschaft, die bereits zum Ende des letzten Jahres geschrumpft war, steht im Angesicht der aktuellen Entwicklungen eine massive Rezession ins Haus.

Verlieren wir den exorbitanten Staatsschuldenberg in Italien nicht aus den Augen. Neu an den momentan zu beobachtenden Entwicklungen ist die Tatsache, dass sich der durch die allgemeine Hysterie um den Ausbruch des Coronavirus ausgelöste Nachfrageschock nicht mittels Geld bewerfen oder mittels rekordniedrigen Zinsen wird beheben lassen.

Vielmehr zeigt sich, dass die Wirtschaften der westlichen Industrieländer denselben harten und drakonischen Maßnahmen ins Auge zu blicken scheinen, wie dies in China der Fall ist, um den Reproduktionswert des Coronavirus mindestens mal auf einen Wert von eins herunter zu bekommen.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden diverse Reiseaktivitäten massiv eingeschränkt und große Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Zumindest in Italien, Frankreich und der Schweiz wurde diesen Erkenntnissen durch entsprechendes Handeln inzwischen Rechnung getragen.

Nicht so in Deutschland. Hier vor Ort gab Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag die Empfehlung aus, nicht mehr nach NRW zu reisen, falls dies nicht unbedingt notwendig sein sollte. Doch Bundesliga-Fußballspiele wie Mönchengladbach gegen Dortmund finden im Angesicht dieser Warnung trotz allem vor vollem Haus statt.

Wer hierfür Verständnis aufbringen möchte, darf dies gerne tun, doch ich verstehe es nicht. Die in Italien ergriffenen Maßnahmen deuten klar und deutlich darauf hin, dass das Land an die Obergrenze der Kapazitäten seines Gesundheitssystems zu stoßen droht.

Es geht, wie in vorherigen Updates erwähnt, um eine Ausbalancierung der wirtschaftlichen und gesundheitstechnischen Interessen eines Landes. Ist das lokale Gesundheitssystem erst einmal am Limit, und werden örtliche Krankenhäuser durch Patienten überschwemmt, wird es auch immer schwieriger, die wirtschaftlichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten.

Italien könnte über diesen gefährlichen Punkt bereits hinaus sein. Bei der Brüsseler EU scheint diese Entwicklung niemanden großartig zu kümmern. Denn nach wie vor stehen die Flughäfen für ausländische Reisende im gemeinsamen Wirtschaftsraum sperrangelweit offen und die Grenzen innerhalb des EU-Raums sind nach wie vor durchlässig.

Trauriges Resultat ist, dass sich Deutschland aufgrund von anhaltenden Reiseaktivitäten zig Infektionsfälle aus Italien ins eigene Land eingeschleppt hat, ohne die entsprechenden Infektionsketten noch nachvollziehen zu können.

Umso stärker die bestätigten Infektionsfälle klettern, desto auswegloser ist nicht nur ein solches Unterfangen, sondern es wird auch immer schwieriger, einen deutlichen Schub der infektiösen Fallzahlen zu verhindern.

Nicht nur ein hohes Maß an Ignoranz in der Politik, sondern auch ein extrem hohes Maß an Ignoranz in Teilen der Bevölkerung machen den Coronavirus-Ausbruch überhaupt erst zu jener gefährlichen Entwicklung, die diese per se nicht hätte sein müssen, wenn frühzeitig gehandelt worden und die Dinge mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit angepackt worden wären.

*****UPDATE 80: Iran – Eine Tragödie beginnt sich im Mittleren Osten zu entfalten, Gerüchtevirus nicht mehr gefährlicher als Coronavirus***** (09.03.2020)

Im Iran spitzt sich die allgemeine Gesundheitslage zunehmend zu. Laut gestrigem Stand offiziell über 6.500 Infektionsfälle ausweisend, wird diese Anzahl jener mit SARS-CoV-2 im Land infizierten Personen nicht nur seitens internationaler Experten weitläufig in Frage gestellt.

Nein, auch heimische Beobachter sprechen inzwischen über eine „lebensbedrohliche“ Krise, die völlig aus dem Ruder zu laufen drohe.

Wir erinnern uns. Was sagte der iranische Gesundheitsoffizielle Kianoush Jahanpour vor einigen Wochen? Der hat gesagt: „Das Gerüchtevirus ist gefährlicher als das Coronavirus.“

Iranische Behörden warnen Landsleute vor Einsatz von Gewalt

Iranische Behörden warnten am Freitag davor, falls notwendig, möglicherweise auch Gewalt gegen die eigenen Landsleute einzusetzen, um deren Reiseaktivitäten zwischen den einzelnen Städten des Landes Einhalt zu gebieten.

Kianoush Jahanpour, Sprecher des iranischen Gesundheitsministeriums, präsentierte die neuesten, offiziell bestätigten Infektionszahlen im Land im Rahmen einer am vergangenen Freitag durch das Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz.

In diesem Rahmen ging Jahanpour nicht auf die Aussagen von Regierungsoffiziellen ein, wonach es im Notfall auch zu einem Einsatz von Gewalt gegen die eigenen Landsleute kommen werde. Bestätigt wurde seitens Jahanpour allerdings, dass sich das neue Coronavirus nun in allen 31 Provinzen des Irans ausgebreitet habe.

Iraner nutzen Schul- und Universitätsschließungen zum Urlaubmachen

Die aktuelle Bedrohungslage, der sich der Iran momentan ausgesetzt sähe, spiegele sich laut Jahanpour in der begründeten Furcht der Regierung, dass eine landesweite Schließung von Schulen und Universitäten als Gelegenheit genutzt werde, um mit der Familie einen Urlaub am Kaspischen Meer und anderen beliebten Urlaubszielen im Land einzulegen.

Halbstaatliche Nachrichtenagenturen berichteten in den vergangenen Tagen über lange Verkehrsstaus, verursacht durch Reisende, die vor allem aus der Hauptstadt Teheran in Richtung des Kaspischen Meeres unterwegs seien. Die iranischen Behörden hatten zuvor allerdings die landesweite Weisung ausgegeben, zu Hause zu bleiben.

Bereits am vergangenen Donnerstag hatte die iranische Regierung mitgeteilt, Check Points auf allen Hauptverbindungsstraßen einzurichten, um die Reiseaktivitäten im Land zu drosseln, und auf diese Weise die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu reduzieren. In diesem Zuge wurde auch ein offizielles Verbot bezüglich eines Abhaltens der Freitagsgebete in allen großen Städten im Land erlassen.

Neben Italien leidet der Iran außerhalb Chinas bislang unter den höchsten durch COVID-19 verursachten Todesfällen. Am Sonntagabend wurden offiziell bestätigt. In Ghom (persisch Qom), die unter Schiiten als „heilige Stadt“ verehrt wird, und wo die Quelle des Ausbruchs des neuen Coronavirus im Iran verortet zu sein scheint, hat sich nun auch der renommierte Physiker Javad Khodadadi mit dem neuen Coronavirus angesteckt, wie IRNA berichtete.

Medizinisches Personal zunehmenden Infektionsrisiken ausgesetzt

Khodadadi leitet vor Ort ein Krankenhaus, in dem er bis zuletzt selbst erkrankte Patienten behandelte. In seinem Fall handelt es sich um die vierzehnte offiziell bestätigte Person unter den medizinischen Kräften des Landes, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben.

Gesundheitsoffizielle treibt die Sorge um, dass die Entwicklung im Iran nur stellvertretend für die Entwicklungen im Rest der Welt stehen könnte. Alarmierende Aussagen drangen seitens Dr. Masoud Mardani, Mitglied des iranischen Nationalen Komitees für Influenza-Infektionen, am Wochenende an die Weltöffentlichkeit.

Hauptstadt Teheran könnte bis zum 20. März durch Masseninfektionen betroffen sein

Dr. Mardani gab eine lautstarke Warnung im Hinblick auf die iranische Hauptstadt Teheran aus, die – unter Einbezug des Umlands – über zwölf Millionen Einwohner verfügt. Dr. Mardani geht davon aus, das bis zum 20. März in etwa dreißig bis 40 Prozent (!) aller Einwohner von Teheran mit SARS-CoV-2 infiziert sein könnten. Andere Medien zitierten Mardani wie folgt:

Das neue Coronavirus breitet sich in rapider Geschwindigkeit aus…laut unseren aktuellen Schätzungen werden sich dreißig bis 40 Prozent der Einwohner von Teheran bis zum Ende dieses (persischen) Monats infiziert haben. Eine infizierte Person könnte das Virus zu ein und demselben Zeitpunkt an vier weitere Personen transferieren.“

Dr. Mardani drängt seine Landsleute dazu, nicht die heimischen Krankenhäuser und anderen medizinischen Einrichtungen zu fluten, falls sie sich krank fühlen sollten. Anstelle dessen sollten betroffene Personen eine ärztliche Behandlung zu Hause erfahren. Festgestellte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus müssten sofort unter Quarantäne gestellt werden.

Immer mehr Regierungsoffizielle erliegen COVID-19

Selbst nachdem iranische Offizielle inzwischen Tausende Infektionsfälle im Land offiziell bestätigt haben, warnen Spezialisten und Experten aus dem Ausland bereits seit mehr als einer Woche davor, dass die Anzahl der Infektionsfälle im Land bereits die Schwelle von 20.000 überschritten haben dürfte.

Inzwischen sind sechs Offizielle der iranischen Zentralbank an COVID-19 verstorben. Auch eine zunehmende Anzahl von Regierungsoffiziellen und Abgeordneten ist in der Zwischenzeit an der Krankheit verstorben. Bis Sonntag wurden im Iran offiziell 197 Todesfälle bestätigt.

Und wir erinnern uns abschließend nochmals. Was sagte der iranische Gesundheitsoffizielle Kianoush Jahanpour vor einigen Wochen?

Der hat gesagt: „Das Gerüchtevirus ist gefährlicher als das Coronavirus.“

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